Ich bin ganz verliebt in mein süßes Täschlein. Das ist normalerweise nicht meine Ausdrucksweise, sondern die von Ina von Pattydoo. Aber diesmal muss ich ihre Worte verwenden. Die Schultertasche JUNE ist die Mini-Version des Falten Hobo Bags von Inas Buch “Taschenlieblinge selber nähen”. Sie ist stylish, praktisch und eben süß.
Ihr braucht dazu neben all den üblichen Sachen wie das Schnittmuster, Stoff und Nähkram diesmal auch einen FLEISCHKLOPFER.
Ja, Ihr habt richtig gelesen. Der Fleischklopfer war meine letzte Rettung. Aber dazu später mehr.
Die Highlights der Schultertasche JUNE
Die Falten
Die Falten tragen viel zum Charme dieser Tasche bei und deswegen sieht sie auch so süß aus.
Der Erweiterungsteil mit Reißverschluss
Erweiterungsteile finde ich immer spannend, weil man zuerst nicht weiß, was sich darunter verbirgt, zumindest dann, wenn man nicht die Näherin ist. Das ist fast so wie Geschenke auspacken.
Die Gurtbandlösung
Das seitlich angebrachte Gurtband ist ein toller Übergang vom Stoff des Erweiterungsteils zu den Trägern und ergibt einen stimmigen Gesamteindruck.
Alle 3 Highlights sind auch gleichzeitig die Herausforderung dieser Tasche.
Materialliste
- Patchwork-Stoff aus der Pom Poms & Stripes Collection von Tula Pink
Der Rest ist von Snaply:
- Softshell Maria braun melange von Snaply
- Endlosreißverschluss braun
- Zipper in Kupfer, 2 Mal
- D‑Ringe in Kupfer 25 mm, 2 Mal
- Karabinerhaken in Kupfer 25mm (Snaply), 2 Mal
- Vlieseline H630
Weiters braucht ihr:
- Rollschneider und Patchworklineal, solltet ihr die Charms selber zurechtschneiden; es geht zwar auch mit einer herkömmlichen Stoffschere, aber so ist es viel leichter
- Wonderclips (sind besser als Stecknadeln, da sie im Softshell keine unschönen Löcher hinterlassen)
- passendes Nähgarn
- eure Nähmaschine
- Bügeleisen
Die Ausführung
Ich liebe Farben, deshalb wäre mir der braune Softshell alleine zu eintönig gewesen. Deshalb habe ich nachgedacht, wie ich die Tasche aufpeppen kann.
Der Erweiterungsteil ist dazu perfekt geeignet.
Ich habe dazu einfach 6 Charms (5“x5”) zusammengenäht. Das ganze macht ihr zwei Mal, einmal für außen und einmal für innen (siehe Wäscheleine Mitte).
Danach die Nahtzugaben auseinanderbügeln und mit Vlieseline H630 nach Herstellerangabe verstärken.
NÄHTIPP Vlieseline aufbügeln: Ich verwende KEIN feuchtes Tuch, wie es der Hersteller empfiehlt. Das ist mir zu umständlich. Ich stelle einfach mein Bügeleisen auf “Volldampf”, also auf die höchste Dampfstufe und betätige zusätzlich während des Aufbügelns den Dampfstoßschalter, damit die Vlieseline nicht am Bügeleisen kleben bleibt. Das funktioniert super.
Den fertigen Patchwork-Steifen mittig auf den Schnitteil des Erweiterungsteils legen und ausschneiden.
Die Idee, dass ich die Träger und das Innenfutter auch so gestalten könnte, hatte ich erst später, aber ich finde, dass so jetzt alles perfekt zusammen und in sich stimmig ist.
Trotzdem ging es nicht ohne den Fleischklopfer
Ich habe ausgerechnet, wieviele Lagen Stoff an der Seite zusammenkommen.
Der Träger besteht aus 8 Lagen Stoff und 2 Lagen Fleece. Die Taschenteile selber aus 6 Lagen Stoff, 4 davon der dicke Softshell und 2 Lagen Fleece.
Das macht zusammen !!!18 Lagen Stoff!!!
Hätte meine Nähmaschine Gefühle, wäre sie immer noch sauer auf mich, dass ich ihr das angetan habe.
Obwohl ich eine Nähmaschine (Husqvarna Viking Opal 690Q) habe, die für das Patchworken und Quilten ausgelegt ist und sie mit dicken Lagen Stoff gut zurechkommt, hat sie verständlicherweise an der Stelle gestreikt und ich musste den Stoff unter dem Füßchen mühsam herausfriemeln und hoffen, dass meine Maschine ganz bleibt.
Was nun? Händisch zusammennähen kam nicht in Frage, weil ich so eine starke Nadel gar nicht habe. So lassen wollte ich es auch nicht.
Da kam mir die rettende Idee. Der FLEISCHKLOPFER.
Den Rest könnt ihr euch ausrechnen: Nähte plattgeklopft. Nächster Versuch mit der Nähmaschine. Es hat geklappt, zwar mit Ach und Krach, aber doch.
Mein Täschlein war fertig und ich glücklich.
Kreative Grüße,
Eva
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